Klangvolle Nostalgie
Vergangene Zeiten elektronisch wiederbelebt
Nostalgie pur: Die Musik des Projektes “Unreal Reality” wird mit digitalen Synthesizer-Replikas alter und bekannter, analoger Synthesizer erstellt. Unten in der Auflistung sind die Original-Instrumente benannt, an denen sich meine Instrumente orientieren. Somit wird meine musikalische Reise durch die vielfältigen Klangwelten überhaupt erst möglich.
Dank mittlerweile sehr ausgereifter Technologie im Software-Bereich, stehen die heutigen Studio-Plugins in Sachen Funktionalität, Bedienbarkeit und Klang den Originalen in nichts nach. Noch mehr sogar, denn durch die Plugin-Technologie (VST) können die Replikas mit Funktionen nachgerüstet werden, die die Originale gar nicht besitzen. Beispiele dafür sind z.B. nachgerüstete Arpeggiatoren oder die Möglichkeit, Presets überhaupt erst abzuspeichern. So putzig wie das klingt, aber genau diese Möglichkeit gab es z.B. im originalen Modular-System von Moog nicht. Daher war dieses Instrument für einen Live-Auftritt auch nur recht eingeschränkt nutzbar. Das selbe Problem hatten übrigens alle modularen Synthesizer, die händisch verkabelt werden mussten, um einen Sound zu erzeugen.
Zwei meiner Lieblings-Senioren möchte ich hier mal vorstellen. Für beide Instrumente habe ich den gleichen DEMO-Song benutzt, damit man besser vergleichen kann (für den ARP habe ich ihn etwas abgewandelt). Alleine für sich klingen sie wie die typischen Sounds der Berliner Schule. Die Sounds der 70er Jahre waren wegweisend für viele Musikproduktionen. Aber in einem Arrangement mit anderen Instrumenten zusammen, sind sie zusätzlich eine echte Bereicherung eines jeden Instrumenten-Portfolios.
Das Moog Modular Systhem
Zu sehen ist das Moog Modular System, wie es in den 60er und 70er Jahren verwendet wurde. Klaus Schulze war einer der ersten Musiker, der auf diesem Instrument spielte. So ein Instrument ist heute unbezahlbar und leider auch nur noch im Museum zu bestaunen (ein Video zu diesem Museum findest Du ganz unten auf dieser Seite). Um so größer ist der Segen, dass es dieses Instrument als VST-Plugin gibt und diese wunderbare Nostalgie weiterlebt. Hier wurden tatsächlich sämtliche Schaltungen digital nachgebaut. Auf meinem Album „Analogue Ambience“ kommt u. a. dieses Instrument zum Einsatz.
Hör’ mal rein
Wenn Du wissen möchtest, wie sich dieses Instrument anhört, habe ich ein kleines Demo-Arrangement erstellt. Zu hören ist nur das Modular-System und kein anderes Instrument. Auch habe ich weitestgehend auf Effekte verzichtet. Lediglich der Bass-Spur habe ich einen kleinen Stereo-Panner verpasst.
*Das Bild ist ein Screenshot aus meiner DAW, somit kein Netzfundstück.*
Der ARP 2600
Ein analoger Riese aus den 70er Jahren. Klanglich ist er aus heutiger Sicht nicht gerade das, was eine moderne Musikproduktion nun unbedingt braucht. Dennoch hat der ARP Musikgeschichte geschrieben. Sein Sound ist unverwechselbar und wurde bei vielen Produktionen eingesetzt. Allen voran Pink Floyd und Jean-Michel Jarre benutzen ihn wegen seiner zum Teil unverwechselbaren Sounds. Mir persönlich klingt er, bis auf einige Ausnahmen, etwas zu steril. Aber das ist Geschmacksache und kommt darauf an, wo und wie er zum Einsatz kommt. Geschickt eingesetzt, kann er Enormes bewirken. Auf meinem Album “Holographic Illusion” kommt dieses Instrument u.a. mit einem Solo am Anfang des Stückes “The Dark Passge” zum Einsatz.
Hör’ mal rein
Wenn Du wissen möchtest, wie sich dieses Instrument anhört, habe ich ein kleines Demo-Arrangement erstellt. Zu hören ist nur der ARP 2600 und kein anderes Instrument. Auch habe ich hier auf sämtliche Effekte verzichtet.
*Das Bild ist ein Screenshot aus meiner DAW, somit kein Netzfundstück.*
Wiederentdeckte Nostalgie
Als Liebhaber alter analoger Synthesizer schätze ich die wachsende Anzahl digitaler Nachbauten, die es mir ermöglichen, genau die Musik zu erschaffen, die mir vorschwebt. Inspiriert von den Größen der 70er und frühen 80er Jahre wie Pink Floyd, Klaus Schulze, Jean-Michel Jarre, Vangelis und vielen anderen. Somit ist es möglich einen Spagat zwischen alten analogen Instrumenten und einer modernen Musikproduktion zu schaffen. In meiner Musik lebt diese Nostalgie weiter.
Replikas folgender Original-Systeme kommen im Projekt “Unreal Reality” zum Einsatz:
- Memorymoog
- Minimoog
- Moog Subsequent
- Moog Modular System
- Roland Juno X
- Sequential Prophet
- Oberheim OBX
- Oberheim Matrix
- Buchla Easel
- Korg MS-20
- Ensoniq SQ-80
- ARP 2600
- ARP Odyssey
- Yamaha CS-80
- Yamaha GX-1 (The Dream Machine)
- Yamaha DX 7
- Synclavier
- E-mu Proteus
- E-Mu Emulator II
- Elka-Synthex
- Solina String Synthesizer
- Vako Orchestron und Mellotron
- Fairlight CMI
- div. Waldorf-Systeme
Das Klangspektrum von Unreal Reality wird durch die Verwendung von Softwaresamplern erweitert, die umfangreiche Bibliotheken aus verschiedenen Musikgenres wie Chill, Ambient, Electro, Vocal und mehr enthalten. Es ist genau diese vielfältige Instrumenten-Mischung, die Unreal Reality zu dem macht, was es ist: Eine Reise durch die facettenreichen Klangcollagen einer kreativen, farbenfrohen und elektroakustischen Klangwelt. Wenn es Dich interessiert, kannst Du hier nachlesen, welche Plugins ich favorisiere.
Synthesizermuseum Schweiz
Der heilige Gral der elektronischen Musik. Sicher mag es einige Museen dieser Art geben, aber dieses ist (zumindest für mich) noch halbwegs erreichbar. Es ist das “Synthorama Museum für Synthesizer” und liegt in 4542 Luterbach, Schweiz. Mit viel Liebe und Engagement zusammengetragene Exponate, die in dieser Fülle nahezu einzigartig sein dürfte. Über die Webseite der Gemeinde Luterbach ist der Kontakt zum Museum zu finden (https://www.luterbach.ch/anlagenplaetze/17297). Der Eintritt ist wirklich günstig, die Reise lohnt sich.